Trading-Strategien

Daytrading, Scalping und Spreading

Wer sich intensiv mit dem Trading beschäftigt, wird automatisch irgendwann auf die Begriffe Daytrading, Scalping und Spreading treffen. Aus diesem Grund werden diese Begriffe im folgenden Artikel etwas näher beleuchtet.

Unter Daytrading, Scalping und Spreading werden Basisstrategien verstanden, die dem klassischen kurzfristigen Handel zugeordnet werden. Das Daytrading wird zudem noch in Swing-Trading und die konventionelle Methode unterteilt. Dabei handelt es sich beim konventionellen Daytrading um eine Strategie, die innerhalb eines Handelstages umgesetzt wird. Das heißt, die Eröffnung und Schließung von Positionen erfolgen noch am gleichen Börsentag. Somit begrenzt das konventionelle Daytrading die Chancen und Risiken auf einen Handelstag. Darüber hinausgehende Positionierungen lassen das Daytrading nicht zu.

Beim Swing-Trading kann der Zeithorizont über einen Handelstag hinaus reichen, sodass die Definition des zuvor beschriebenen konventionellen Daytradings überschritten wird. Jedoch ähneln sich beide Tradingstile. In der Regel umfasst der Zeithorizont des Swing-Traders ein bis fünf Tage. Alles, was darüber hinausgeht, gehört in das Positionstrading.

Ein Swing-Trader nutzt sehr fein ausgearbeitete Strategien, die nicht nur auf einer umfangreichen Marktbeurteilung basieren, sondern auch auf dem Preisniveau und der Geschichte des ausgewählten Underlyings. Hierfür nutzt der Trader natürlich die Technische Analyse und die Fundamentalanalyse. Dabei ist das Swing-Trading im Vergleich zum konventionellen Daytrading mit höheren Risiken verbunden. Dafür ist das Gewinnpotenzial aufgrund des längeren Zeithorizontes höher. Da der Swing-Trader jederzeit seine Positionen schließen kann, wenn sich etwas an seinen Einschätzungskomponenten ändert, kann durchaus gesagt werden, dass das Swing-Trading die Vorteile des klassischen Daytradings mit der höheren Chance auf Gewinne verbindet.

Unterschied zwischen Scalping und Spreading

Allgemein werden die sogenannten Scalper in den Futures-Märkten mit den Market Makern (MM) an den Optionsterminmärkten verglichen. Zwar ist ein Scalper im Vergleich zum Market Maker nicht dazu verpflichtet, Kurse bereitzustellen, er ist aber ebenfalls dauernd am Markt. Scalper sind darauf aus, kleine Gewinne zu erzielen. Hierzu nutzen sie bereits kleinste Preisveränderungen des gehandelten Underlyings. Mit vordefinierten Positionsgrößen sowie ausgefeilten Ziel- und Stopp-Kursen begrenzen Scalper ihr Risiko für jede einzelne Position. Bedingt durch den sehr kurzen Zeithorizont und das vorbeschriebene Vorgehen ist das Gewinnpotenzial begrenzt. Dafür ist aber das Gesamtrisiko gering.

Der Spreader arbeitet mit Spreads am Markt. Dabei kann ein Spreader je nach ausgewähltem Zeithorizont ein Daytrader, Swing-Trader oder Scalper sein. Generell verfolgt der Spreader die Strategie, Preisunterschiede von Futures-Kontrakten zu nutzen, die in unterschiedlichen Monaten fällig werden. Ebenso konzentriert er sich auch auf Preisunterschiede in verwandten Märkten. Das Chance-Risiko-Verhältnis dieser Handelstechnik, die zahllose Kombinationsmöglichkeiten zulässt, bewegt sich sehr volatil, weshalb Spreader ein sehr gutes Risikomanagement verfolgen müssen.

Des Weiteren kann das Spread-Trading noch in die folgenden Arten unterteilt werden:

  • Intracommodity Spreading: Bei dieser Handelsart werden beispielsweise Futures auf das gleiche Underlying mit verschiedenen Laufzeiten gegeneinander getradet. Eine Long-Position könnte so in Gold-Futures mit Verfall im März gegen eine entsprechende Short-Position mit Verfall im Dezember stehen.
  • Intermarket Spreading: Hier werden Underlyings gleicher Art verschiedener Märkte getradet (z. B. Long-Position CBOT(2)-Weizen gegen Short-Position KCBOT(3)-Weizen).
  • Intercommodity Spreading: Bei dieser Handelsart stehen sich Positionen in Futures gegenüber. Diese beziehen sich auf gleiche Produkt-, Wertpapier- oder Warengruppen, jedoch zu verschiedenen Underlyings gehören. Ein Beispiel wäre hier eine Long-Position Gold-Future gegen eine Short-Position Silber-Future.

Diese Tradingstrategien sind jedoch nur die Eckpfeiler des Spreading. Insgesamt gibt es zahlreiche Ansätze, die verfolgt werden können. Grundsätzlich sollten sich Trader immer erst mit den Anforderungen einer Tradingstrategie vertraut machen und prüfen, ob diese zum persönlichen Handelsstil passt.

Die folgende Tabelle zeigt die Anforderungsprofile, die ein Daytrader, Swing-Trader, Scalper und Spreader mitbringen sollte.

Strategie Strategisches Denken Analytisches Denken Risikobereitschaft Schnelles Umdenken
Daytrading stark stark mittel mittel
Swing-Trading stark stark stark mittel
Scalping mittel mittel mittel stark
Spreading stark stark stark mittel

Anhand der Tabelle wird deutlich, dass das Scalping im Vergleich zu den anderen Handelsstrategien die geringste Schnittmenge aufweist. Dies sollte bei der Auswahl des persönlichen Handelsstils, des Zeithorizontes sowie der Wahl des Brokers, der Handelssoftware sowie der Wahl des Marktes berücksichtigt werden.

Außer beim Scalping sind bei den anderen Handelsstrategien strategisches und analytisches Denken gefordert. Hingegen erfordert das Scalping ein schnelles Umdenken. Dementsprechend sind diese Komponenten die Basis des Scalpings, aber in den anderen Strategien nicht existenziell wichtig.

Wie schon oben erwähnt, ist es immens wichtig, dass die ausgewählte Strategie zum eigenen Charakter passt. Wer sich im Kurzfristhandel nicht „wohlfühlt“ oder nicht bereit ist, hohe Risiken einzugehen, der sollte sich eher dem langfristigen Traden widmen.

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