Rohstoffe

Underlying-Tutorial: Rohstoffe

Rohstoffe sind wesentliche Bestandteil von zahlreichen Produkten und daher unverzichtbar für jede Wirtschaft. Grundsätzlich ist ein Rohstoff eine natürliche Ressource, die nicht nur verarbeitet, sondern auch verkauft werden kann. Rohstoffe, die auf den Finanzmärkten gehandelt werden, sind Metalle, Mineralien, Energien und landwirtschaftliche Produkte. Als Bestandteil anderer Güter bilden sie die Grundlage von Nahrungsmitteln, Haushaltsprodukten und industriellen Produkten. Sollte ein Land nicht über die notwendigen Rohstoffe verfügen, werden diese von anderen Ländern eingeführt, um die Nachfrage zu bedienen.

Die Produktion als auch der Verbrauch von Rohstoff hängen von unterschiedlichen Faktoren ab, wie zum Beispiel die natürlichen und künstlichen Ressourcen, das Klima und die Jahreszeit. Zudem wird die Nachfrage nach Rohstoffen von den Beziehungen zwischen Verbrauchergewohnheiten und Wirtschaftsfaktoren beeinflusst, weshalb die Rohstoffpreise sehr schwanken können. Dabei werden Rohstoffe normalerweise in hohen Mengen auf dem Kassa-Markt oder an der Terminbörse gehandelt.

Gruppen von Rohstoffen

Rohstoffe können in unterschiedliche Gruppen eingeteilt werden:

  • Soft Commodities (übers.: weiche Rohstoffe): Hierzu gehören nicht abbaubare und nicht extrahierbare Rohstoffe, die kurzfristig sehr volatil sind, da sie ein Verfallsdatum haben. Hierdurch kann sich der Preis sehr plötzlich extrem verändern. Die Erzeuger möchten natürlich gute Preise für ihre Rohstoffe erhalten und sind deshalb sehr engagiert auf dem Markt. Nimmt man hier noch die natürlichen Wachstumszyklen der Rohstoffe hinzu, kann es zu starken saisonalen Preisschwankungen kommen. Zu den weichen Rohstoffen gehören zum Beispiel Reis, Zucker, Getreide, Weizen und Kaffeebohnen.
  • Hard Commodities (übers.: harte Rohstoffe): Zu diesen Rohstoffen gehören beispielsweise Öl, Erdgas, Gold, Silber oder Kupfer; also Rohstoffe, die aus dem Erdreich stammen bzw. dort abgebaut werden. Außerdem können Rohstoffe zu einem anderen Produkt raffiniert werden, wie das beim Öl der Fall ist, der zu Benzin raffiniert wird. Auch die Baumwollte wird zu den harten Rohstoffen gezählt, da sie zu den Industriegütern zählt und lange haltbar ist. Im Vergleich zu den weichen Rohstoffen sind die harten Rohstoffe einfacher zu handeln, da diese nicht ganz so stark schwanken.
  • Emerging Commodities (übers.: neue Rohstoffe): Bei diesen Rohstoffen erwarten die Anleger, dass diese zukünftig auf florierenden Märkten handelbar sind, jedoch aktuell nicht als Rohstoff-Futures verfügbar sind. Um mit diesen Rohstoffen zu handeln, können derzeit nur Aktien von Unternehmen gekauft werden, die in diesem Bereich aktiv sind. Zu den neuen Rohstoffen gehören zum Beispiel Wasser oder Ethanol.

Spekulationen mit Rohstoffen

In der Regel werden die Hauptrohstoffe in großen Mengen gehandelt, sodass es für die meisten Händler gar nicht möglich ist, diese zu verarbeiten. Aufgrund ihrer extrem hohen Volatilität wird jedoch sehr häufig mit Rohstoffpreisen spekuliert. Dabei besteht der Rohstoffmarkt aus zahlreichen internationalen Warenbörsen und im Vergleich zum Aktienmarkt besitzen Rohstoffe ein Verfallsdatum, was wiederum daran liegt, dass die Rohstoffe am Ende an die finalen Besitzer geliefert werden müssen.

Es gibt es unterschiedliche Trader-Typen, die mit Rohstoffen handeln:

  • Hedger: Um ihr Risiko zu verwalten kaufen oder verkaufen Anleger Rohstoffe. So bieten Rohstoffe in einem ausgeglichen Portfolio eine gute Absicherung gegen Abwärtstrends.
  • Spekulanten: Anleger haben eine genaue Vorstellung davon, wie sich ein bestimmter Rohstoffpreis entwickeln wird und gehen das Risiko in der Hoffnung ein, Gewinne zu erzielen.
  • Erzeuger: Einige Erzeuger von Rohstoffen sind daran interessiert, Futures-Kontrakte abzuschließen, um das Risiko einer Preisänderung zukünftig auszugleichen.
  • Broker: Die Rohstoff-Kontrakte (Kauf- und Verkaufsorder) werden für die Kunden vom Broker ausgeführt.

Was beeinflusst den Rohstoffmarkt?

Der Rohstoffmarkt wird natürlich von Angebot und Nachfrage beeinflusst. Wenn beispielsweise ein größeres Angebot an Öl besteht, die Nachfrage aber gleich bleibt, sinkt automatisch der Ölpreis. Hingegen steigt der Ölpreis, wenn mehr Öl verbraucht wird als Produzenten liefern können.

Auch aktuelle wirtschaftliche Ereignisse können die Rohstoffpreise beeinflussen. So führen beispielsweise politische Unruhen im Mittleren Osten häufig dazu, dass die Ölpreise schwanken, da es auf der Angebotsseite Unsicherheit gibt.

Des Weiteren sind landwirtschaftliche Rohstoffe, wie zum Beispiel Kaffee oder Weizen auch immer vom Wetter und Klima abhängig, da diese die Ernte bestimmen. Sollte es aufgrund des Wetters zu einer schlechten Ernte kommen, so verringert sich das Angebot und der Preis steigt.

Weiter ist zu beachten, dass Rohstoffe üblicherweise in US-Dollar bepreist werden und sich Rohstoffpreise in der Regel antiproportional zum US-Dollar bewegt. Dementsprechend ein steigender Dollarkurs eine antiinflationäre Wirkung. Infolge dessen werden die Rohstoffpreise nach unten getrieben. Hingegen kann ein sinkender Dollarkurs dazu führen, dass die Rohstoffpreise steigen.

Darüber hinaus können Rohstoffe eine gute Absicherung gegen eine Inflation sein. Sollte eine schnelle Inflation bevorstehen, so ist es sehr wahrscheinlich, dass die Rohstoffpreise steigen. Dabei kann dies sogar ein Anzeichen für eine Inflation sein. Grund hierfür ist, dass die Menschen ihre Gelder aus ihren Investments holen, die keine Absicherung gegen eine Inflation bieten. Diese Gelder werden dann in den Rohstoffmarkt investiert, um das eigene Vermögen zu schützen.

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