Trading-Wissen

Das sind die wichtigsten Indikatoren der Eurozone

Im Tradinggeschäft ist es unbedingt notwendig, sich stetig weiterzubilden und Wissen anzueignen, um neue Strategien zu entwickeln und um Kursbewegungen vorhersagen zu können. In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit wichtigen Wirtschaftsindikatoren der Eurozone.

Die Eurozone besteht aus 16 Mitgliedstaaten. Hier ist der Euro die Gemeinschaftswährung, der seit dem Jahr 1999 als Buchgeld existiert und die früheren Währungen der Länder ablöste. Im Jahr 2002 wurde der Euro dann als Bargeld eingeführt und wurde zum gesetzlichen Zahlungsmittel. Zudem löste die Europäische Zentralbank (EZB) die jeweilige Notenbank der einzelnen Mitgliedstaaten ab und agiert heute als Währungshüterin.

Gemäß ihren Statuen verfolgt die EZB vor allem das Ziel der Geldwertstabilität, die vorwiegend anhand der Inflation gemessen wird. Als gewahrt gilt die Preisniveaustabilität, wenn die jährliche Inflationsrate knapp unter zwei Prozent liegt.

Im Jahr 2006 belief sich die Wirtschaftsleistung der Eurozone auf über acht Billionen Euro. Der Anteil an der weltweiten Wirtschaftsleistung betrug damit knapp 15 Prozent. Somit ist die Eurozone, wenn sie als Wirtschaftsraum angesehen wird, die zweitgrößte Volkswirtschaft nach den USA. Im Jahr 2006 erzielte die Eurozone als Gesamtwirtschaft einen Handelsbilanzüberschuss von ungefähr 68 Milliarden Euro, wobei es innerhalb der Eurozone teils erhebliche Ungleichgewichte im Handel gibt.

Deutschland ist die größte Volkswirtschaft in der Eurozone. Das Bruttoinlandsprodukt Deutschlands macht über 30 Prozent der gesamten Wirtschaftsleistung der Eurozone aus. Ebenso gehören Spanien, Italien und Frankreich zu den großen Volkswirtschaften in der Eurozone, in denen der Euro ein gesetzliches Zahlungsmittel ist. Im Jahr 2009 beliefen sich die Staatsschulden der Euro-Mitgliedsstaaten auf rund 7 Milliarden Euro und somit rund 80 Prozent der Wirtschaftsleistung pro Jahr.

Wichtige Indikatoren: Eurozone-Bruttoinlandsprodukt und Inflation

Die europäische Statistikbehörde namens Eurostat veröffentlicht die Daten zum Bruttoinlandsprodukt der Eurozone. Jedoch erfolgt die Veröffentlichung mit einigen Verzögerungen, da die Erhebung der Daten enorm umfangreich ist. Die Daten für das 3. Quartal eines jeden Jahres werden beispielsweise immer im Dezember eines Jahres bekanntgegeben. Dabei handelt es sich bei der ersten Bekanntgabe um eine Hochrechnung. Diese wird dann später bei der zweiten Bekanntgabe entsprechend korrigiert. Zudem gibt Eurostat auch Vorabschätzungen heraus. So wird beispielsweise immer im November eines Jahres die Vorabschätzung für das 3. Quartal publiziert.

Hingegen wird die Inflation der Eurozone jeden Monat von Eurostat bekanntgegeben. Dabei erfolgt die Bekanntgabe immer am letzten Werktag eines Monats. Gemessen wird die Inflation der Eurozone mithilfe des HVPI – des Harmonisierten Verbraucherpreisindex. Angegeben wird die Inflation als Veränderungsrate des Preisniveaus der gesamten Wirtschaft im Verhältnis zum vorherigen Monat sowie zum Vorjahresmonat.

Indikator: Arbeitslosenquote in der Eurozone

Eurostat ermittelt die Arbeitslosenquote der Eurozone jeden Monat und die Veröffentlichung der Daten erfolgt meist am letzten Werktag eines Monats. Dabei weicht diese Arbeitslosenquote von den nationalen Arbeitslosenquoten ab, da die Arbeitslosigkeit unterschiedlich definiert wird. Grundsätzlich ist die Arbeitslosenquote der Eurozone aber ein wichtiger Indikator für die Konjunkturentwicklung. So wirkt sich ein anziehender Arbeitsmarkt in der Regel positiv auf den Konsum der Privathaushalte aus und vergrößert gleichzeitig den inflationären Druck. Häufig läuft die Arbeitsmarktentwicklung der Konjunktur nach. Oftmals finden Einstellungen in großem Umfang in einem späten Stadium des Konjunkturzyklus statt.

Indikator: Ifo-Geschäftsklimaindex

Für die Konjunkturentwicklung in Deutschland ist der Ifo-Geschäftsklimaindex ein wichtiger Frühindikator. Aufgrund dessen, dass Deutschland die größte Volkswirtschaft in der Eurozone ist, werden den Konjunkturdaten größte Aufmerksamkeit geschenkt. Berechnet wird der Ifo-Index von dem Münchner ifo-Institut. Die Daten werden jeden Monat publiziert. Grundlage des Index stellt eine Befragung von ungefähr 7000 Unternehmen unterschiedlicher Branchen dar. Diese werden um ihre Einschätzung zur aktuellen geschäftlichen Lage sowie den künftigen Erwartungen gefragt.

Beim Identifizieren wechselnder Trendrichtungen der Konjunktur spielt der Geschäftsklimaindex-Wert eine bedeutende Rolle. Sollte der Index beispielsweise dreimal in Folge ansteigen, so kann dies ein Hinweis darauf sein, dass ein Aufschwung beginnt. Hingegen können drei Rückgänge in Folge auf eine Rezession hindeuten.

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