Forex

Underlying-Tutorial: Forex

Foreign Exchange, FX oder Forex ist weltweit der größte Finanzmarkt mit der höchsten Liquidität. Bevor Sie diesen Markt betreten, sollten Sie darüber einiges wissen, weshalb wir im Folgenden näher auf den Handel mit Währungen eingehen.

Der Devisenmarkt ist ein internationaler, dezentraler Markt, an dem Devisen (Währungen) gekauft und verkauft werden. So hilft der Devisenmarkt Privatanlegern und Unternehmen, eine Währung in eine andere Währung zu tauschen bzw. zu konvertieren. Im Grunde sind wir alle zu einem kleinen Teil am Devisenhandel beteiligt, wenn die heimische Währung bei einem Auslandsaufenthalt in die Fremdwährung umgetauscht werden muss.

Allerdings werden Währungen nicht nur von Unternehmen und Anlegern gehandelt, auch für die Regierungen, Zentralbanken und Finanzinstitute ist der Forex-Handel wichtig, da er die internationalen Investments erleichtert. Unternehmen, die Gewinne machen, können so Dienstleistungen und Güter mit einer anderen Währung entsprechend bezahlen.

Wie funktioniert der Forex-Handel?

Da das tägliche Handelsvolumen im Forex-Markt enorm ist, gehört dieser zu den beliebtesten Finanzmärkten. Am meisten handeln hier Spekulanten, die mithilfe der Kursschwankungen Währungen kaufen und wieder verkaufen. Dabei beträgt der tägliche Umsatz des Devisenmarktes mehr als vier Billionen US-Dollar. Nur rund zehn Prozent des Handelsvolumens machen finanzielle und geschäftliche Transaktionen aus.

Aufgrund der hohen Zahl der Anleger und Währungen ist der Forex-Markt sehr liquide, sodass jeder leicht in den Devisenmarkt einsteigen kann. Anleger können eine Währung kaufen, während ein anderer irgendwo auf der Welt diese verkauft oder umgekehrt. Von Vorteil ist zudem, dass es kein Kommissionssystem gibt, was andere Märkte teils sehr kompliziert macht. Für den Anfang reicht eine geringe Einlage aus. Auch die Transaktionskosten fallen niedrig aus. Außerdem können Währungen quasi rund um die Uhr gehandelt werden.

Grundsätzlich werden die Devisenkurse in Währungspaaren genannt, weil tatsächlich eine Währung gekauft und eine andere verkauft wird. Währungen werden immer mit drei Buchstaben angegeben, wie zum Beispiel EUR (Euro), USD (US-Dollar oder YPY (Japanische Yen). Die erste Währung eines Währungspaares (z. B. EUR/USD) wird als Basiswährung und die zweite Währung als Kurs- oder Gegenwährung bezeichnet.

Der Devisenkurs zeigt, wie viel erforderlich ist, um eine Einheit der Basiswährung, also der erstgenannten Währung, zu kaufen. Steht zum Beispiel „EUR/USD 1,62653“, so ist 1 Euro 1,62653 US-Dollar wert. Um 1 Euro zu kaufen, müssen 1,62653 US-Dollar verkauft werden. Wird 1 Euro verkauft, so erhält man 1,62653 US-Dollar.

Wichtige Begrifflichkeiten

Sie können auf den Devisenmärkten kaufen (long) oder verkaufen (short). Nehmen wir an, dass Sie das Währungspaar EUR/USD beobachtet haben und davon ausgehen, dass der Wert des Euro steigen wird. Dementsprechend würden Sie eine Long-Position im Euro eingehen, also den Euro kaufen und den US-Dollar verkaufen. Gehen Sie hingegen davon aus, dass Euro an Wert verliert, so würden Sie eine Short-Position eröffnen, also den Euro verkaufen und den US-Dollar kaufen.

Die Devisennotierung gibt immer zwei Kurse an:

  • Verkaufskurs (Geldkurs): Einheit, mit der die Basiswährung verkauft wird
  • Kaufkurs (Briefkurs): Einheit, mit der die Basiswährung gekauft wird

Der Spread beziffert die Differenz zwischen diesen beiden Kursen.

Die Schwankungen einer Währung werden in den sogenannten „Pips“ angegeben bzw. gemessen. Dabei ist 1 Pip immer die vierte Nachkommastelle. Nehmen wir das Währungspaar „USD/GBP 1,52661 auf 1,52663“. Hier schwankt der Kurs um 2 Pip.

Beliebte Währungspaare

Zu den Hauptwährungen, die auch „Majors“ genannt werden, zählen alle Paare, die den US-Dollar beinhalten wie EUR/USD, GBP/USD und USD/JPY. Diese werden mit einem konstant hohen Volumen gehandelt, weshalb sich Anfänger auf diese Gruppe beschränken sollten. Das meistgehandelte Währungspaar ist EUR/USD.

Cross-Currency-Paare sind Währungspaare, die eher selten gehandelt werden und auch als „kleine Währungspaare“ bezeichnet werden. Diese beinhalten häufig das Britische Pfund (GBP), den Euro (EUR) sowie den Japanischen Yen (HPY). Darüber hinaus gibt es auch exotische Währungspaare, wie zum Beispiel GBP/MXN (Britisches Pfund/Mexikanische Peso).

Im Übrigen gibt es im Devisenhandel einen eigenen Jargon. Hier wurden Währungspaaren Spitznamen gegeben, die Sie kennen sollten:

  • EUR/USD = Euro
  • GBP/USD = Cable
  • USD/CHF = Swissy
  • USD/JPY = Yen
  • USD/CAD = Loonie
  • AUD/CAD = Aussie
  • NZD/USD = Kiwi

Was treibt den Devisenmarkt an?

Es gibt viele Faktoren, die den Devisenmarkt beeinflussen. Den größten Einfluss haben die Zinssätze, die von den Zentralbanken festgelegt werden, denn schließlich repräsentiert die Währung eines Landes auch dessen Wirtschaft. Steigen die Zinssätze kann dies Anleger ermutigen, in diesem Markt zu investieren. Infolge dessen steigt die Nachfrage dieser Währung. Allerdings bedeuten diese steigenden Zinssätze auch, dass es teuer ist, Geld zu leihen, was wiederum die Nachfrage schwächen kann.

Fallen hingegen die Zinssätze, so könnten Anleger darauf verzichten, Vermögenswerte in einer Wirtschaft zu kaufen, denn das würde ihre Anlagenrendite reduzieren. Die Nachfrage würde sinken und die Währung verliert an Wert. In diesem Fall wäre es jedoch günstiger, Geld zu leihen. Infolge dessen kann die Nachfrage wieder angetrieben werden.

Auch unterschiedliche Wirtschaftsmeldungen, wie zum Beispiel Arbeitslosenzahlen oder BIP-Zahlen, beeinflussen die Devisenmärkte. Steigt beispielsweise die Zahl der Arbeitslosen in Amerika, so könnte das den US-Dollar schwächen und Anleger dazu bringen, Devisen zu verkaufen.

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