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Underlying-Tutorial: Indizes

Im folgenden Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Indizes und wie Sie mit diesen handeln können. Beginnen wir damit, was ein Index eigentlich ist. Es handelt sich hierbei um einen Durchschnittswert von bestimmten Aktienkursen, die wiederum einen bestimmten Sektor oder Markt repräsentieren.

Stellen Sie sich einen Index als „Korb“ vor, indem sich viele Aktien befinden. Dieser Korb mit den Aktien stellt eine Auswahl von Aktien einer Wirtschaft, Sektors oder einer Industrie dar. Dabei gibt die Performance dieser Aktien Hinweise auf mögliche Trends in dem betreffenden Markt. Anleger können mithilfe von Indizes Werteveränderungen ein einem Markt verfolgen. Zudem sind sie eine wichtige Benchmark, um die Performance von verschiedenen Anlageinstrumenten (z. B. Aktienportfolios oder Anlagefonds) zu messen.

Die wichtigsten Indizes

Im Grunde gibt es für jeden Industriesektor einen Index. Einige davon gehören zu den großen Indizes, wie zum Beispiel der FTSE 100, der Dow Jones Industrial oder der S&P 500. Veröffentlicht werden die wichtigsten Indizes von großen Finanzdienstleistern wie beispielsweise von der London Stock Exchange sowie der Financial Times, die den FTSE 100 veröffentlicht. Die Kredit- und Ratingagentur Standard & Poors veröffentlicht hingegen den S&P 500. Generell bieten Leitindizes eine gute Chance, den Erfolg eines Sektors, einer Industrie oder eines Landes zu beurteilen.

Welche Arten von Indizes gibt es?

Es gibt unterschiedliche Arten von Indizes:

  • Weltmarktindizes: Zu den globalen Indizes gehören die weltweit größten Unternehmen. So beinhaltet beispielsweise der Index MSCI World 1500 Aktien aus jedem entwickelten Weltmarkt und wird als Benchmark für globale Aktienfonds genutzt.
  • Nationale Indizes: Diese Indizes zeigen den Erfolg des Aktienmarktes eines Landes und spiegeln zudem die Stimmung der Anleger in Bezug auf die Aktien wider, die auf diesem Markt geführt werden. Zum Beispiel beinhaltet der FTSE 100 die 100 größten Unternehmen des Vereinigten Königreiches, die an der LSE (London Stock Exchange) notieren.
  • Sektorindizes: Hierbei handelt es sich um spezielle Indizes, um den Erfolg von bestimmten Industrien oder Sektoren zu messen. Beispielsweise beinhaltet der Index Morgan Stanley Biotech 36 US-amerikanische Unternehmen aus der Biotechnologieindustrie.

Des Weiteren gibt es auch noch Indizes für weitere Märkte, die eine Wirtschaft beeinflussen. Hierzu gehören beispielsweise Währungsindizes (z. B. US-Dollar-Index), Rohstoffindizes (z. B. Continuous-Commodity-Index) und Stimmungsindizes (z. B. CBOE (VIX) Index).

Wie werden Indizes gehandelt?

Da Indizes kein Produkt sind, sondern Informationen liefern, können sie auch nicht direkt gehandelt werden. Dementsprechend kann ein Index nicht gekauft oder verkauft werden. Anleger handeln Aktienindizes durch verschiedene Derivate, wie zum Beispiel CFDs, Optionen oder Futures. Dabei ist der Handel mit Indizes eine sehr beliebte Form des CFD-Handels.

Berechnung der Werte von Indizes

Es gibt unterschiedliche Methoden, um den Wert eines Index zu berechnen:

  • Preisgewichtete Indizes (z. B. Dow Jones Industrial Average): Der Kurs der einzelnen Aktien legt den Index-Wert fest. Anhand der Aufsummierung aller Aktienkurse sowie der Division durch die Aktienanzahl wird der Gesamtwert des Index ermittelt. Deshalb haben Aktien mit höheren Preisen auch eine höhere Gewichtung und gleichzeitig auch einen größeren Einfluss auf den Erfolg des Index.
  • Kapitalisierungsgewichtete Indizes (z. B. FTSE 100): Größere Unternehmen erhalten einen höheren Prozentsatz in der Gewichtung, da jeder einzelne Aktienkurs nach der Marktkapitalisierung berechnet wird. Indem die Börsenwerte der Aktien addiert und dann durch die Aktienanzahl dividiert werden, erhält man den Gesamtwert des Index.
  • Zusammengesetzte Indizes (z. B. NASDAQ Composite): Hier erfolgt eine statistische Messung des Erfolgs eines Marktes über einen bestimmten Zeitraum. Zusammengesetzte Indizes sind ein nützlicher Benchmark, womit das Portfolio eines Anlegers verglichen werden kann. Dabei können diese Indizes kapitalisierungsgewichtet oder preisgewichtet sein.

Beeinflussung der Indexwerte

Wenn aus den Aktien eines Index Dividenden ausgeschüttet werden, kann dies dazu führen, dass der entsprechende Index fällt. Grund hierfür ist, dass am Ex-Dividenden-Tag der Wert einer einzelnen Aktie häufig um den bekanntgegebenen Dividendenbetrag sinkt.

Wenn Sie Futures-Positionen auf Indizes halten, werden die zu erwartenden Dividenden in die Kontraktpreise einbezogen, weshalb Sie von einem fallenden Kurs der Indizes nicht betroffen wären.

Sollten Sie eine CFD-Long-Position halten, so wird die Dividende an Sie ausgezahlt, und zwar genauso wie den Aktionären der betreffenden Aktiengesellschaft. Wenn Sie eine Long-Position bis zum Ende des Ex-Dividenden-Tages halten, bringt dies meist keine Nachteile für Sie mit sich. So sollte die Dividendenzahlung den Verlust ausgleichen, den Sie durch den fallenden Index erleiden. Umgekehrt bedeutet dies aber auch, dass Sie die Dividende zahlen müssen, wenn Sie eine Short-Position zu diesem Zeitpunkt offen haben.

Handeln mit Index-Futures

Am häufigsten werden Index-Futures gehandelt. So haben die großen Aktienindizes alle dazugehörigen Futures-Kontrakte, die auf der Terminbörse entsprechend gehandelt werden. Beispielsweise ist der E-mini-Dow ein Futures-Kontrakt des Dow-Jones. Dabei werden Index-Futures im Grunde genauso gehandelt wie andere Futures-Kontrakte mit Hebel.

Eine Long-Position einzunehmen bedeutet, dass der Index zum festgelegten Kurs gekauft wird und zu einem festgelegten Zeitpunkt ausläuft mit der Erwartung, dass der Indexkurs zwischen Kaufen und Auslaufen steigt. Der Gewinn wird dadurch generiert, dass der Index dann zu einem höheren Preis verkauft wird. Bei einer Long-Position wird ein Index verkauft, weil erwartet wird, dass der Kurs zwischen Verkauf und Auslaufen sinken wird.

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