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Das sind die wichtigsten Indikatoren der US-Wirtschaft

Trader müssen sich mit vielen Aspekten beschäftigen, um Kursbewegungen vorhersagen zu können. Hierzu gehören auch wichtige Indikatoren verschiedener Volkswirtschaften, die Einfluss auf unterschiedliche Basiswerte haben können. Im folgenden Artikel beschäftigen wir uns deshalb mit der wohl größten Volkswirtschaft – den United States of America.

Die größte Volkswirtschaft der Welt ist und bleiben die USA. Allein im Jahr 2009 belief sich das Bruttoinlandsprodukt (BIP) auf 14250 Milliarden US-Dollar, womit die US-Wirtschaft ungefähr ein Fünftel aller Wirtschaftsleistungen ausmacht. Dabei entfällt der Großteil (88 Prozent) der US-Wirtschaftsleistung auf den Dienstleistungssektor. 11 Prozent steuert die Industrie bei und 1 Prozent die Landwirtschaft.

Seit vielen Jahren gibt es in der US-Wirtschaft ein Handelsbilanzdefizit, das im Jahr 2009 mehr als 370 Milliarden US-Dollar betrug. Gegenüber den Vorjahren ist dies ein deutlicher Rückgang. Mit rund 93 Prozent (lt. IWF-Schätzung 2010) ist die Staatsverschuldung in den USA enorm hoch.

Die weltweit bedeutendste Notenbank ist die Federal Reserve in den USA, deren Ziel es ist, die konjunkturelle Entwicklung zu stützen und die Geldwertstabilität zu wahren. Dabei gehört die Geldpolitik der Federal Reserve seit dem 21. Jahrhundert zu den expansivsten weltweit.

Indikatoren: Arbeitsmarktdaten und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe

Die Arbeitsmarktdaten der USA werden von allen Marktteilnehmern immer mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, denn schließlich geben sie Hinweise auf die konjunkturelle Entwicklung, da sie den Konsum der privaten Haushalte widerspiegeln. Veröffentlicht werden die Arbeitsmarktdaten vom US-Arbeitsministerium immer am ersten Freitag eines Monats. Dementsprechend beziehen sich die Daten stets auf den vorangegangenen Monat.

Die Daten beinhalten die Anzahl der Beschäftigten als auch die Arbeitslosenquote. Ebenso werden die durchschnittlichen Stundenlöhne der Beschäftigten sowie die durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit angegeben. Auch die Anzahl der neu geschaffenen Arbeitsstellen wird bekanntgegeben. Aufgrund der detaillierten Aufschlüsselung nach unterschiedlichen Wirtschaftszweigen lassen sich Hinweise auf den Konjunkturverlauf ablesen.

In den USA wird die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe jede Woche ermittelt. Jeden Donnerstag werden dann die Daten, bezogen auf die vorangegangene Woche, veröffentlicht. Diese Daten sind wiederum ein wichtiger Indikator für die Arbeitsmarktdaten. Sollte die Anzahl der Anträge unter 350.000 liegen, so kann dies andeuten, dass sich der Arbeitsmarkt erholt. Liegt die Anzahl der Anträge über 400.000 kann dies als Hinweis darauf gewertet werden, dass die Entwicklung geschwächt ist.

Indikator: US-Verbrauchervertrauen

Zu den wichtigsten Konjunkturindikatoren in den USA zählt das US-Verbrauchervertrauen. Aus diesem Grund genießt das Verbrauchervertrauen auf den weltweiten Finanzplätzen große Aufmerksamkeit. Der private Konsum macht einen großen Anteil an der US-Wirtschaftsleistung aus. Hingegen sind die Sparquote der US-amerikanischen Bürger und somit auch die finanziellen Reserven eher gering, weshalb das Vertrauen der Privathaushalte in die Konjunkturentwicklung von großer Bedeutung ist.

Seit dem Jahr 1978 wird das Verbrauchervertrauen von der Universität Michigan erhoben, die jeden Monat Haushalte befragt. 40 Prozent der Befragten werden dann erneut befragt und 60 Prozent der Teilnehmer durch andere Teilnehmer befragt. Insgesamt werden den Befragten über 50 Fragen gestellt. Hier geht es um das eigene Kaufverhalten sowie um Einschätzungen zum Wirtschaftsklima. Auch die aktuelle und erwartete finanzielle Situation eines jeden Teilnehmers wird abgefragt. Veröffentlicht werden die vorläufigen Daten immer zur Mitte eines Monats und die endgültigen Daten werden immer am letzten Freitag eines Monats bekanntgegeben.

Indikator: ISM Einkaufsmanagerindex

Das Institute of Supply Management – kurz ISM – veröffentlicht immer am ersten Werktag eines Monats den Einkaufsmanagerindex ISM. Dieser bezieht sich stets auf den vorherigen Monat. Bei der Ermittlung des Indikators befragt das ISM 400 Einkaufsmanager. Diese sollen die aktuelle Geschäftslage ihres Unternehmens einschätzen. Dabei können die Befragten bezogen auf den Vormonat mit gut, besser und gleich antworten. Liegt der Punktwert des Indikators über 50, so kann dies bedeuten, dass die Konjunktur steigt.

Indikator: Bruttoinlandsprodukt

In jedem Land spielt die Veröffentlichung des Bruttoinlandsproduktes (BIP) eine bedeutende Rolle, denn hieraus lassen sich in Kombination mit anderen Indikatoren und Daten wichtige Hinweise ableiten, die über das Produktionsniveau weit hinausgehen. In diesem Zusammenhang sind vor allem die Produktivitätsentwicklung und die Ertragslage von Bedeutung.

Das US-Bruttoinlandsprodukt wird immer quartalsweise bekanntgegeben. Jedoch werden monatlich Schätzungen veröffentlicht. Von Bedeutung ist vor allem die Veränderungsarte gegenüber dem vorherigen Quartal sowie dem Vorjahresquartal. Ob sich die US-Wirtschaft in einer Rezession befindet, wird mithilfe der Entwicklung des BIP festgestellt. Sinkt das BIP in zwei Quartalen gemessen an den jeweiligen Vorquartalen kann dies der Hinweis auf eine Rezension sein.

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